Assira hat die BH-Prüfung bestanden!

Da kann man euch nur Beglückwünschen.Als wir mit Sandy In der Hundeschule waren ging das nur nach dem Lustprinzip.Wenn sie der Meinung war
sie hätte genug getan hat sie sich einfach verweigert und selbst mit Fleischwurst war sie nicht zu bewegen weiterzumachen.Ich bin gespannt
wie das mit der neuen Hündin wird.
Viel Grüße

da muss ich euch noch was erzählen:

Zu Weihnachten hat mir Assira unmissverständlich klar gemacht, das "Hundeschule" rein gar nix mit dem "wirklichen Leben" zu tun hat .....

Unser Morgenspaziergang am Christtag war extrem ruhig - die meisten Leute haben noch geschlafen, es war windstill und lau, und die Morgensonne hat den Tag begrüsst. Einfach idyllisch. Im Ort hatte ich Assira zwar angeleint, sie zog ihre Schlepp aber nach, war also quasi frei, und bewegte sich im kleinen Radius um mich und Ashanti.. Sie horchte auf mein Stopp bevor wir eine Gasse überquerten, und alles war perfekt.
Als sie dann den Blick frei hatte in Richtung Weingärten, war sie plötzlich ein anderer Hund - da war sie wieder, meine Assira, wie sie mich in den Wahnsinn treibt - wir waren für sie nicht mehr existent, sie setzte zum fliegenden Galopp an, und weg war sie ..... kein Blick zurück!
Diesen Spass durfte sie (gottseidank) seit Monaten nicht mehr erleben, und diesmal war es tatsächlich meine Schuld, denn ich war zu unvorsichtig und zu vertrauensvoll.

Ich wusste, in welchem Teil "ihres Reviers" sie sich aufhielt, denn wir hatten mehrmals Sichtkontakt. Immer wenn ich sie rief, drehte sie ab, um sich um ihre Angelegenheiten zu kümmern (Hasen jagen, etc.) und aufgrund des Datums und der Uhrzeit war ich relativ entspannt und nicht panisch, doch aber etwas genervt. Da fielen mir wieder die Worte div. Hundetrainer ein: "Man gehe ruhig und bestimmt festen Schrittes zum Hund, leine ihn an, und nehme ihn mit ...... hahahahahaha wie soll das gehen? Frau Hund sitzt am längeren Ast, und sie weiss das auch!

Fast genau 3 Stunden später hatte meine Süsse dann beschlossen, dass sie nun ihren Ausflug als beendet ansieht, und ich sie mit nach Hause nehmen dürfe. Ich merkte das, weil sie mit mir aktiven Blickkontakt aufnahm, als sie rief. Sie kam zwar nicht her, trottete aber gemächlich etwa 25-30 Meter in einen Weingarten hinein, und schaute nach mir. Ich wies sie an "Platz" zu machen, was sie befolgte. Dann durfte ich nachkommen und sie abholen .... den Rest des Tages haben wir dann wieder "miteinander" verbracht.

Wenn sie diese Ausflüge macht, und ich sie auf meiner Suche sichte, reagiert sie ja immer, und ich meine aus ihrer Mimik heraus zu lesen, dass sie sich freut, mich zu sehen, quasi als wollte sie sagen: : "schön, dass Du da bist und nach mir schaust, aber ich geh noch nicht heim, ich spiel noch ein bisserl".

Wie ausgedehnt diese Abenteuer sind, liegt allein in ihrer Entscheidung. Daran kann auch keine HuSchu und keine Prüfung was ändern.
Seit wir das Sicherheitsgeschirr und Schleppleinen vom Sattler haben kommt das aber kaum noch vor ... diese Ausnahme war wohl ein unfreiwilliges Weihnachtsgeschenk von mir an Assira

Total schöne Geschichte, und mich beruhigt das immer, dass ich in der Erziehung unserer Hündin doch nicht all zu viel falsch gemacht habe.
Unsere Lara hat auch vor Wochen mal am Horizont 3 Menschen mit Hunden gesehen und meinte, die seien Interessanter als ich. Sie lief los und auf mein Rufen schaute sie sich nochmal zwei- dreimal um. Man hat gesehen, dass sie überlegt hat, hat sich aber dann doch für die anderen Menschen entschieden. Gott sei dank ist sie mit anderen Hunden sehr verträglich und die anderen Menschen kannten wir auch. Die Menschen haben sich gefreut als sie kam, sie spielte eine Weile mit den anderen Hunden (bis wir da waren) und war aber dann auch bereit, nachdem wir über ein riesiges Feld mit Matsch gelaufen sind, wieder mit uns mit nach Hause zu gehen. Ich habe mit darüber echt wahnsinnig geärgert. Aber wenn ich die Geschichten von euch lese, dann relativiert sich das wieder.
Daraufhin hat sie immer die Schleppleine dran bekommen. Aber das merkt sie natürlich, mit Schleppleine würde sie gar nicht auf die Idee kommen loszustarten. Sie weiß genau, wann sie eine Chance hat und wann nicht.

Oh wie prima - so "schöne" Geschichten … Ihr wisst schon, wie ich das meine
Da sitzen wir also wirklich (fast) alle in einem Boot.
Ich erinne mich noch an die Zeit als wir Jackson und Elvis zusammen hatten. Eines Tages ließ Opa leider das Tor auf. Und so beschlossen Herr Hund und sein kleiner "Bruder" (Elvis war zu der Zeit ca. 5 Monate alt), einen kleinen Spaziergang zu machen … also mal schauen, was so hinter dem Zaun auf einen wartet, wenn man ohne Leine unterwegs ist
Wir bemerkten das offene Hoftor sehr schnell … und auch die Abwesenheit unserer Jungs. Also zackig Leinen und Halsbänder geschnappt und ab auf die Suche. Rennen, suchen, schreien - alles dabei. Nach gefühlten 20 Minuten kam uns der Welpe freudig entgegengehüpft: "Oh wie toll, Ihr seid auch hier … komm ich zeig Euch was!" … Ehrlich gesagt: super niedlich.
Und dann ließ sich doch tatsächlich auch Jackson in einiger Entfernung blicken - er vermisste wohl seinen Kleinen. Bzw. musste sicher schauen, dass diesem nichts passiert. Auf Kommando kam er natürlich nicht zu uns … aber er setzte sich dann hin und wartete gemächlich bis wir bei ihm waren, um ihn abzuholen …
2 Tage später trafen wir Nachbarn … diese erzählten, dass der Ausflug unserer beiden Helden (hatte wohl was von Pat und Patachon oder Piggeldy und Frederik) nicht unbemerkt geblieben war in der Straße … und einige Nachbarn waren so verzückt vom Anblick des Welpen, dass sie ihn zu sich lockten, um ihn zu streicheln. Allerdings ließen sie laut Nachbarn sehr schnell davon ab, als Jackson um die Ecke bog, um nach seinem Kleinen und dem Rechten zu schauen.
Deswegen waren die Straßen der Nachbarschaft während unserer Suche dann wohl auch wie leergefegt
Viele Grüße

Zwischen Hundeschule und dem Verhalten in der Realität liegen tatsächlich oft Welten.
U.a. darum mache ich um Hundeschulen meist einen großen Bogen.

Abgewöhnen kann man Hunden das Jagen schon, aber es ist mühselig und macht keinen Spaß.
Bei unserer ersten Hündin hat es funktioniert, hat aber ca. 1-2 Jahre gedauert bis ich praktisch sicher war, bei Nala knapp 1 Jahr.
Wenn sie also losstürmten, bin ich Kommando rufend hinterher, was sie anfangs natürlich ignoriert haben.
Trotzdem bin ich Ihnen immer wieter gefolgt.
Irgendwann hatte ich sie und dann hat es gehörig Ärger gegeben.
Sehr schnell lernen sie, dass Jagen = Ärger bedeutet und es dauert nicht lange, bis sie dann manchmal umdrehen und zurück kommen.
Sobald sie das tun, werden sie ausgiebig gelobt.
Genauso schnell lernen sie dann: Jagen = Ärger, sofort zurückkommen= Lob.

Imnzwischen reicht meist ein sehr scharfes Kommando, reicht das nicht gibt es einen bestimmten niederländischen Fluch (dann weiß Nala: Jetzt wird es ernst) und wenn das nicht reicht, laufe ich laut stampfend los.
Spätestens dann kommt sie sofort zurück und dann wird sie ausgiebig gelobt.

Anfangs ist sie ~ 1 Mal im Jahr trotzdem weg gewesen und dann gab es wieder Ärger. Allerdings ist das jetzt schon 2 Jahre her.

Gruß

Götz