Lasmi

Moin Kirsten,

Ja, ich kenne leider alle von dir beschriebenen Situationen inkl. deiner anfänglichen Überforderung und den Zweifeln, ob man der richtige Mensch für den Hund ist.

Ich muss jetzt los, melde mich nachher ausführlicher.

LG Tanja

Hallo Kirsten,
hüpf damit bitte in den Erziehungsthread
Wenn Du möchtest, kann ich dann auch von hier was "rüberschieben"
LG
Sylvia

Ja, Sylvia. Das ist besser. Schieb es bitte rüber.

Nabend Kirsten,

Ich antworte mal hier.

Wie gesagt, ich habe auch eine unsichere Hündin aus dem Tierschutz.
Die ganzen Situationen die du schilderst, habe ich auch schon erlebt.

Ich verstehe dich sehr gut!

Auch wir haben eine Odyssee mit verschiedenen Trainern hinter uns.

Die erste Trainerin meinte auch, dass Nala ein Deprivationssyndrom hat.
Ich habe das Gefühl, dass Trainer die überfordert sind im Moment gerne mit dieser Diagnose ankommen, um von ihrer eigenen Unfähigkeit abzulenken.

Nala ist unsicher, ein HSH-Mix, statusorientiert und sie verteidigt Ressourcen.

Nicht mehr und nicht weniger.

Der zweite Trainer wollte auch ein dämpfendes Mittel anwenden.

Und Tschüss...

Die dritte Trainerin hat Nala verstanden.

Als erstes hat sie uns klargemacht, dass wir für Nalas Unsicherheit verantwortlich sind.
Da wir nicht konsequent die Führung übernehmen und Nala mit dem Stress etwas regeln zu müssen alleine lassen.

Wir mussten bei der Erziehung nochmal die Resettaste drücken...

Ein Beispiel von ganz vielen.

Nala reagiert auf Menschen total unsicher. Besonders wenn sie in unser Haus kommen. Sie traute uns nicht zu die Situation zu klären.

Die jetzige Trainerin fragte uns, was hat ein unsicherer Hund beim Besuch zu suchen? Nichts!
Nala liegt jetzt immer auf ihrem Platz und döst, da sie weiß, Besuch ist nicht ihre Aufgabe.
Wenn Sie die Menschen gut kennt und ich es erlaube, darf sie kommen.

Die Trainerin sagte uns damals, dass es an uns liegt wie dieser Hund durchs Leben geht.

Wenn ihr daran arbeitet wollt, könnt ihr Lasmi die Angst nehmen.
Aber, es ist ein anstrengender und schwieriger Weg.

Man kann natürlich auch problematischen Situationen aus dem Weg gehen und sagen, der Hund ist eben so.

Ich möchte aber, dass Nala ein Hundeleben ohne Angst, dauernden Stress und Überforderung führen kann.

Ich hoffe, dass ihr auch einen Weg findet, der für euch und Lasmi passt.

Wenn du Fragen hast, gerne.

LG Tanja

Sag mal, ist Lasmi eigentlich kastriert oder sterilisiert?

Bei Hunden aus dem Tierschutz wird der Eingriff ja oft vorgenommen.

Das hört sich doch super an Kirsten.

Toll, dass ihr sie ohne Leine laufen lassen könnt, das ist bei uns nur in nicht so stark frequentierten Gebieten und der Hundeschule möglich.
Nala fühlt sich mit der Leine als Verbindung zu mir sicherer und ich mich im Moment auch noch.

Wie habt ihr das den trainiert? Es wäre so schön, wenn das bei uns auch irgendwann klappt.

Doch, diese kleinen Schritte kenne ich und finde sie gar nicht lächerlich.
Ich selber bin immer so stolz, wenn etwas möglich ist, was vor ein paar Monaten noch undenkbar war.

Das Suchen von körperlicher Nähe kenne ich von Nala. Ich denke, dass mögen viele HSH.

Ich meine, dass es wichtig ist mit einem Hund an seinen Problemen oder Ängsten zu arbeiten und das es dauerhaft nichts bringt zu meiden.
Aber, das macht ihr ja und habt Erfolg.

Ich kann so viel von dem was du schreibst nachvollziehen. Die ersten gemeinsamen Spaziergänge mit anderen Hunden waren für mich so schöne Erlebnisse. Da es am Anfang auch reichte, wenn in 100 Metern Entfernung ein Hund zu sehen oder zu riechen war und Nala ist ausgerastet und ich stand rat und hilflos mit tobenden Hund da.

Wir wurden bei der Vermittlung gefragt, ob wir Nala kastrieren würden.
Bei unsicheren Hündinnen ist eine Kastration ja nicht immer von Vorteil und da Nala unsicher ist, mussten wir es dann nicht machen.

LG Tanja